Die obige Frage erscheint relativ einfach zu beantworten, denn eine Pleite oder einen Bankrott einer Regierung haben wir in der Geschichte ja schon häufiger gesehen. Nichtsdestotrotz gibt es Unterschiede in der Art und Weise, wie Geldsysteme institutionell aufgebaut werden. In diesem Video wird anhand des Beispiels Kanada erklärt, warum die kanadische Regierung nicht Pleite gehen kann, solange sie sich in kanadischen Dollar verschuldet. Die kanadische Regierung kann natürlich Zahlungen verweigern, aber halt nicht, weil sie Pleite oder bankrott wäre.
Die institutionelle Funktionsweise gilt auch in den meisten anderen Ländern, nur in der Eurozone haben wir mit voller Absicht den "Märkten" die Aufgabe zugeteilt, über die Solvenz unserer Regierungen zu wachen. Die Auswirkungen hat man in den letzten Jahren gesehen: schwaches Wachstums, Massenarbeitslosigkeit in den Krisenländern und deflationäre Tendenzen, die sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirken. Durch die im Video benutzte Methode von Bilanzen und Buchungen kann objektiv gezeigt werden, dass es Alternativen zum Euro gibt. Entweder ein Euro 2.0, in dem die EZB die Anleihen der nationalen Regierungen ankauft (was sie jetzt indirekt schon tut), oder eine Rückkehr zu einer nationalen Zentralbank und nationaler Währung, wodurch die Risikoaufschläge entfallen und die Regierungen die Staatsausgaben wieder erhöhen können. Lieber einen (gegebenenfalls ineffektiv) arbeitenden staatlichen Angestellten als einen Arbeitslosen, so könnte man die Logik grob umfassen.
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