top of page

Das liberale Blog Econlog über MMT


Das liberale Blog EconLog hatte 2012 bereits sich über Modern Monetary Theory (MMT) geäußert. Arnold Kling schrieb damals:


As I understand it, the central dogma of MMT is that a government that prints its own currency and accepts that currency as payment for taxes can run up massive deficits without having to default. It can always just print more money. Technically, MMT is true.


Es folgt eine kurze Diskussion über Inflation, die aber nichts Neues bringt. Natürlich kann eine Regierung mit zu hohen Staatsausgaben und zu niedrigen Steuern die Inflationsraten Richtung 100% treiben. Deshalb sagen ja auch die VertreterInnen der MMT nicht, dass die Staatsausgaben immer erhöht werden müssten oder das staatliche Defizit immer zu gering wäre. Man müsste sich schon genauer mit einer Theorie beschäftigen, wenn sie kritisiert werden soll. Schließlich gibt es keinen Ökonomen und keine Ökonomin, die behaupten würde, dass ein korrektes Verständnis des Geldsystems dazu führen würde, dass dann keine Probleme mehr auftauchen würden im monetären Bereich!


Ähnlich ist es auch bei einem Artikel über Alexandria Ocasio Cortez (AOC) in Die Welt. Letzte Woche hieß es dort unter anderem über die Demokratin:


Sie [AOC] ist Anhängerin der „ Modern Monetary Theory“, die besagt, dass das Staatsbudget nicht ausgeglichen sein müsse und Haushaltsüberschüsse der Wirtschaft schadeten.


Es ist schön, dass sich Journalisten jetzt mit MMT beschäftigen. Einführungen in die Materie gibt es einige, u. a. auch hier bei uns verfügbar gemacht. Die MMT besagt übrigens nicht, dass das Staatsbudget nicht ausgeglichen sein müsse - hier wäre "sollte" ein besserer Begriff. Allerdings ist in der Formulierung der Wurm drin, denn es wäre ja viel besser, wenn gesagt werden würde, was denn nach der MMT folgt. Hier könnte betont werden, dass nach MMT staatliche Defizite - Steuereinnahmen liegen geringer als Staatsausgaben - sehr wahrscheinlich sind, da der private Sektor gerne Überschüsse ansammelt (also spart).


Haushaltsüberschüsse können der Wirtschaft schaden und meist tun sie das auch in modernen Gesellschaften mit Arbeitslosigkeit. Allerdings kann es bei hohen Inflationsraten und Vollauslastung auch Situationen geben, in denen staatliche Überschüsse wirtschaftspolitisch sinnvoll sind. Da ist die MMT weniger eindeutig als angedeutet. Ein sparender Staat kann der Wirtschaft schaden, muss es aber nicht.

9 Ansichten
bottom of page