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ATTAC über Geldschöpfung und den sozial-ökologischen Umbau


ATTAC hat in seinem Rundbrief 4/2020 auch einen Artikel zu MMT gebracht, dem Ansatz, auf dem auch der empirische Ansatz der Geldtheorie basiert, den die Pufendorf-Gesellschaft vertritt. Hier ein Ausschnitt:


Die Verfechter*innen der MMT sehen sich in der Denktradition des Keynesianismus: Der Staat soll in der Wirtschaftskrise zur Vermeidung von Erwerbslosigkeit schuldenfinanzierte Investitionen tätigen und damit den Massenkonsum sowie das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pande- mie könnten so durch massive, über Schulden finanzierte Staatsausgaben bekämpft werden. Auch die Regierung verfolgt zurzeit eine Politik schuldenfinanzierter Konjunkturprogramme. Doch während sie die Schulden später wieder tilgen will, vertritt die MMT die These, dass dies gar nicht notwendig sei denn der Staat könne im Zusammenspiel mit ›seiner‹ Zentralbank aus dem Nichts Kredit und Geld schöpfen. Dem liegt der Chartalismus, eine ökonomische Denkrichtung, zugrunde, nach der ein Staat zur Finanzierung seiner Ausgaben nicht zunächst Steuern einnehmen muss, sondern mit geschöpften Geld Staatsausgaben tätigen kann. Wächst dann die Wirtschaft, vereinnahmt der Staat über Steuern einen Teil der Zuwächse. Dies tut er nicht in erster Linie zur Schuldentilgung, sondern um Inflation zu vermeiden. Keine Krise ist aus Sicht der Vertreter*innen der MMT so tief, dass sie nicht durch Geldschöpfung des Staates und Generierung staatlicher Aufträge überwunden werden könne.

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