Bei den Milliardensummen, die aktuell durch die Medien geistern in Bezug auf die Coronakrise wird so manchem ganz schwindelig. Wo kommt nur das ganze Geld her? Die EU will sich jetzt ja Hunderte von Milliarden Euro von den Finanzmärkten leihen - ob die auch so viel haben?
An dieser Stelle sei daran erinnert, dass wir noch viel mehr Geld brauchen. Ein echter Green New Deal kostet uns sehr, sehr viel Geld (Europäischer Rechnungshof, 2017):
Schätzungen der Kommission zufolge müssten über den Zeitraum 2020-2030 jährlich etwa 1 115 Milliarden Euro investiert werden, damit die für 2030 gesetzten Klima- und Energieziele der EU verwirklicht werden können. Diese Klimaschutzinvestitionen wären hauptsächlich im Verkehrswesen und im Bereich Wohnen und Dienstleistungen zu tätigen (siehe Kasten 8) und müssten aus öffentlichen wie aus privaten Quellen stammen.
Glücklicherweise haben wir in der Eurozone mit der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Institution, die kostenlos und unbegrenzt Euros herstellen kann. Sie hat bspw. gerade ein Programm namens PEPP aktiviert, mithilfe dessen sie 750 Milliarden Euro für Finanztitel ausgeben kann. Wo kommt dieses Geld her? Sie schafft es einfach selbst! Wenn eine Bank einen Finanztitel an die EZB verkauft, bekommt sie auf ihrem Konto bei der EZB einen Geldbetrag hinzugebucht. So einfach ist das! "Uns" kostet das nicht einen Cent - auch wenn es "unser" Geld ist, was die EZB dort erzeugt. Damit haben auch die Steuerzahler keinen Cent dazubezahlt ;-)
Wenn eine sozial-ökologische Transformation stattfinden soll, dann kann in einem modernen Geldsystem die Zentralbank - und nur sie, alle anderen dürfen kein Geld (Banken erzeugen "lediglich" Zahlungsverpflichtungen, sind aber für Zahlungen auf die Zentralbank angewiesen) schöpfen - so viel Geld schöpfen, wie notwendig ist für die Ausgaben. Ein Green New Deal kann also nicht am Geld scheitern, sondern nur am politischen Willen.
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