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Geldtheoretische Debatte bei Ökonomenstimme


Das Blog Ökonomentimme hat einen Artikel von Vorstandsmitglied Dirk Ehnts veröffentlicht, der eine Replik nach sich zog. Die Replik auf die Replik wurde Stand heute Mittag mit 54 Kommentaren bedacht, ein sehr hoher Wert. Es ist offensichtlich, dass die Ökonomik als Disziplin dringend ihre Theorien überarbeiten muss. Es ist inzwischen fast unbestritten, dass Banken selbst Kredit schöpfen und zwar Unabhängigkeit vom Vorhandensein von Zentralbankgeld, Bargeld oder Ersparnissen. Die Zentralbank kontrolliert auch nicht die Geldmenge, sondern die Zinssätze.


Leider sind, wie berichtet, die Lehrbücher der Makroökonomie immer noch auf dem alten Stand. Neben der Betrachtung der Entstehung und Vernichtung von Geld sind insbesondere die fiskalischen Arrangements nicht richtig beschrieben. Dies ist wohl die nächste Diskussion, die es anzustoßen gilt. Der Staat kann, solange er sich in eigener Währung verschuldet, nicht Pleite gehen. Von daher macht auch die Nachhaltigkeitsrechnung der Staatsverschuldung keinen Sinn - die Länder können nicht zahlungsunfähig werden, sofern sie nicht in Fremdwährung verschuldet sind. Dies ist auch der Grund, warum nur in den Eurozone die Zinsen in der Krise gestiegen sind (bspw. in Griechenland), während dies in anderen Ländern nicht der Fall war.


UPDATE: Inzwischen wurden noch weitere Beiträge veröffentlicht. Hier sind alle Beiträge in chronologischer Reihenfolge:


Dirk Ehnts, Die Bundesbank erklärt den Geldmultiplikator für falsch und das Geld aus dem Nichts für richtig (Link), 16. Mai 2017


Christian Müller, Von Nichts kommt nichts - auch nicht Geld (Link), 18. Mai 2017


Dirk Ehnts, Das Geld und das Nichts (Link), 23. Mai 2017


Georg Quaas, Was an der Kritik der Geldtheorie berechtigt ist und was nicht (Link), 15. Juni 2017


Dirk Ehnts, Die Theorie des Geldmultiplikators ist ein neoklassischer Irrtum (Link), 23. Juni 2017

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