Da momentan wieder die Frage aufkommt, was denn ein Staat alles bezahlen kann, um "seine" Unternehmen, Banken oder Menschen zu retten, wollen wir daran erinnern, dass unser Sozialversicherungssystem schon seit mehr als hundert Jahren zu den besten der Welt gehört. Das Plakat unten von 1913 zeigt, dass auch die Politik sehr zufrieden war, ihren BürgerInnen und Bürgern ein schönes Sozialversicherungssystem anbieten zu können.
Der deutsche Staat konnte dabei alle Zahlungen leisten, die er sich vornahm. Er war Schöpfer der Geldes und konnte die Zentralbank einfach anweisen, die Zahlungen für die Regierung durchzuführen. Damit das ganze nicht inflationär wurde, mussten Einzahlungen und Auszahlungen der Sozialversicherung sich ungefähr die Waage halten. Die Einzahlungen führten zu einem Abzug von Kaufkraft, die Auszahlungen zu einem Zuschuss an Kaufkraft. Diese Art der "Finanzierung" ist technisch gesehen keine. Einzahlungen ins Sozialsystem vernichten Geld, Auszahlungen des Sozialsystems erzeugen (neues) Geld.
Gerade im Bereich der Rentenversicherung ist dieses System sicher. Der Staat als Schöpfer der Währung kann immer Zahlungen leisten, er ist nicht abhängig vom Aktienmarkt oder Investoren. Wer hingegen privat spart, indem er Aktien kauft, der trägt ein Risiko. Spätestens in der Weltwirtschaftskrise war dann klar, dass das staatliche Rentensystem gerechter und effektiver ist, denn die Aktienpreise verfielen und stürzte viele Menschen ins Unglück. Auch heute sollte man sich daran erinnern, dass ein staatliches Rentensystem ganz anders funktioniert als private Altersvorsorge.
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