Oliver Picek vom ETUI hat ein neues Papier veröffentlicht, in welchem er eine Jobgarantie für Langzeitarbeitslose vorschlägt. Der Staat stellt dabei den Langzeitarbeitslosen einen bezahlten Arbeitsplatz zur Verfügung, der unbefristet ist. Dafür werden die Kosten eingespart, die normalerweise durch Langzeitarbeitslosigkeit entstehen. Zusätzlich erhöhen sich wohl die Chancen der Langzeitarbeitslosen auf Beschäftigung im privaten Sektor, da sie ja wieder im Arbeitsalltag sind und dadurch das Stigma der Langzeitarbeitslosigkeit wegfällt. Zu den Kosten schreibt Oliver Picek:
Bei enorm hoher Auslastung der Jobgarantie (150.000 Plätze) sind je nach durchschnittlichem Bruttogehalt 0,68 bis 1,34 Mrd. Euro an Finanzierung seitens des Bundesbudgets notwendig, was 0,19% bis 0,36% des österreichischen Bruttoinlandspro- dukts im Jahr 2017 entspricht. Die endgültigen Netto-Mehrkosten für den gesamtstaatlichen Haushalt dürften nach Berücksichtigung von Nicht-Teilnahmen, Ankurbelung der Wirtschaft durch zusätzlichen Konsum, Reduktion der sonstigen Kosten von Langzeitarbeitslosigkeit, und Kapitalkosten für die Arbeitsplätze leicht höher oder niedriger ausfallen.
Das Papier ist ein erster Aufschlag für die "Job Guarantee" in Europa, welche sich in den USA bereits einiger Beliebtheit erfreut (siehe folgendes Video). Die Jobgarantie ist vor allem deswegen interessant, weil sie zeigt, was ein Staat mit seinem Währungsmonopol politisch erreichen könnte, sofern er nur will. Die Eurozone ist dabei ein Sonderfall, denn hier können staatliche Regierungen zahlungsunfähig werden, was in Staaten mit eigener Währung und ohne Schulden in Fremdwährung nicht möglich ist.
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